Fehlende Alterskontrollen beim Verkauf von White Snus in Schweden – Ein Weckruf für den Handel
In Schweden sorgt derzeit eine neue Untersuchung für Aufsehen: Mehr als die Hälfte der Händler, die White Snus verkaufen, überprüfen das Alter ihrer jungen Kundschaft nicht. Das ist besonders brisant, weil der Verkauf von Nikotinbeuteln an Personen unter 18 Jahren seit 2022 gesetzlich verboten ist – und der Konsum unter Jugendlichen dennoch stetig steigt.
Studie deckt massive Lücken bei Alterskontrollen auf
Die Untersuchung wurde von Convenience Stores Sweden und der OSS (Organisation Sveriges Servicestationer) durchgeführt und umfasste 600 landesweit besuchte Geschäfte. Das Ergebnis: 52 % der getesteten Shops verzichteten auf eine Ausweiskontrolle bei jüngeren Käufern von White Snus.
„Das ist ein entscheidender Weckruf“, betonte Robert Dimmlich, CEO von OSS.
Auch Bengt Hedberg, Geschäftsführer von Convenience Stores Sweden, zeigte sich besorgt: „Viele Verkaufsstellen sind sich der neuen Regeln offenbar noch nicht ausreichend bewusst.“
Steigende Beliebtheit bei Jugendlichen
Parallel zu den Versäumnissen beim Jugendschutz steigt der Konsum von White Snus bei jungen Menschen rasant an. Laut Daten der Centralförbundet för alkohol- och narkotikaupplysning (CAN) haben fast 20 % der Schülerinnen und Schüler im zweiten Gymnasialjahr im letzten Monat mindestens einmal White Snus verwendet. Besonders stark vertreten ist die Altersgruppe der 17- bis 29-Jährigen.
Branche sucht nach Lösungen
Die Ergebnisse der Studie wurden bei einem Seminar während der Almedalsveckan vorgestellt. Sowohl Dimmlich als auch Hedberg fordern konkrete Maßnahmen, um die Einhaltung der Altersgrenze sicherzustellen.
Ein Vorschlag ist die Einführung eines digitalen Warnsystems an den Kassen, das bei altersbeschränkten Produkten automatisch eine Ausweiskontrolle verlangt. Die Umsetzung sei allerdings herausfordernd, da viele Mitglieder unterschiedliche Kassensysteme nutzen.
Aufklärung statt Moral – Ein neuer Ansatz?
Die Branchenvertreter betonen, dass es nicht nur um gesetzliche Regeln, sondern auch um Aufklärung gehe.
„Viele sehen das Alter bei nikotinfreien oder tabakfreien Produkten wie White Snus oder E-Zigaretten nicht als entscheidenden Faktor“, erklärte Hedberg. „Dabei geht es weniger um akute Gesundheitsgefahren, sondern um die nötige Reife, um Sucht-Risiken einzuschätzen.“
Auch Vertreter politischer Jugendorganisationen wie Louise Hammargren (Kristdemokratiska Ungdomsförbundet) und Alice Landerholm (Moderaterna) forderten mehr Bildung und faktenbasierte Aufklärung statt rein moralischer Appelle. Jugendliche seien durchaus in der Lage, informierte Entscheidungen zu treffen, wenn sie sachlich informiert würden.
Gemeinsame Verantwortung von Politik und Handel
Die Untersuchung zeigt deutlich: Altersgrenzen allein reichen nicht aus, um Jugendliche vom Zugang zu Nikotinprodukten abzuhalten. Es braucht konsequente Kontrollen, technische Lösungen und eine bessere Kommunikation, damit gesetzliche Regeln im Alltag umgesetzt werden.
Der Handel signalisiert Bereitschaft zur Zusammenarbeit – nun liegt es an Politik und Industrie, tragfähige Lösungen zu entwickeln.


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